Mit Dezember 2025 wird ein Meilenstein in der österreichischen Verkehrsgeschichte Realität: Die Koralmbahn, eines der größten Infrastrukturprojekte des Landes, nimmt ihren Betrieb auf. Die 130 Kilometer lange Hochleistungsstrecke zwischen Graz und Klagenfurt bringt nicht nur eine massive Verkürzung der Fahrzeit auf künftig nur 45 Minuten, sondern vernetzt auch Regionen, stärkt den Wirtschaftsraum Südösterreich und ist ein zentraler Bestandteil des europäischen Baltisch-Adriatischen Korridors.
Herzstück des Projekts ist der Koralm-Basistunnel, der mit 33 Kilometern Länge zu den sechs längsten Eisenbahntunneln der Welt zählt.
Firefighter sind gerüstet
Für den Ernstfall auf dieser neuen Verbindung bestens gerüstet zeigt sich die Freiwillige Feuerwehr Seiersberg, die künftig auch für Einsatzsituationen entlang der Strecke – inklusive des neuen Tunnels unter dem Flughafen Graz – zuständig sein wird. Zehn Feuerwehrmitglieder nahmen von 8. bis 11. Mai 2025 an einer intensiven Spezialschulung an der International Fire Academy (IFA) im schweizerischen Balsthal teil. Die Einladung dazu erfolgte über die ÖBB.
Die IFA gilt als europäisches Leitinstitut für Brandereignisse in Tunneln und unterirdischen Anlagen. In einem eigens errichteten Übungstunnel trainierten die Teilnehmer aus Seiersberg gemeinsam mit Kolleg:innen anderer Feuerwehren den strukturierten Einsatz unter Extrembedingungen – inklusive Orientierung in Rauch, Personenrettung und Brandbekämpfung in verrauchten Zugwaggons. Theorie und Praxis ergänzten sich in kompakten, fordernden Einheiten, die physisch wie mental alles abverlangten – aber auch wertvolle Handlungssicherheit vermittelten.
Die Rückreise bot Raum für Austausch und Reflexion – und machte deutlich, wie wichtig diese realitätsnahe Vorbereitung ist. Denn die Anforderungen an Feuerwehren entlang der Koralmbahn sind hoch – genauso wie die Erwartungen an professionelle Hilfe im Ernstfall.
Ende Juni werden weitere Mitglieder der FF Seiersberg zur Fortsetzung der Ausbildung nach Balsthal reisen. Für Bürgermeister Werner Baumann steht fest: „Die Koralmbahn ist ein Jahrhundertprojekt – und wir tragen mit der bestmöglichen Vorbereitung unserer Einsatzkräfte aktiv zur Sicherheit dieser Zukunftsverbindung bei. Unsere Feuerwehren sind bereit.“ Übrigens: Die FF Pirka-Windorf ist in Sachen Koralmbahn in der Koordination außerhalb des Tunnels zuständig. Darüber aber im nächsten Gemeindekurier mehr.
